Assistenzhunde Reutlingen

Was ist ein Assistenzhund?

Assistenzhunde sind speziell ausgebildete Hunde, die Aufgaben erlernen, um Menschen mit einer Be-einträchtigung im Alltag zu helfen. Assistenzhunde lassen sich, in Deutschland, anhand der Hilfeleistungen, die sie für einen Menschen mit Beeinträchtigungen erbringen, in die folgenden Assistenzhundearten einteilen:

Blindenführhund

Assistenzhund für Menschen mit Blindheit oder einer Beeinträchtigung des Sehvermögens.

Signalassistenzhund

Assistenzhund für Menschen mit akustischer Wahrnehmungsbeeinträchtigung.

Mobilitätsassistenzhund

Assistenzhund für Menschen mit motorischer Beeinträchtigung.

PSB-Assistenzhund

Assistenzhund für Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen.

Warn- und Anzeige-Assistenzhund

Assistenzhund für Menschen mit stoffwechselbedingten Beeinträchtigungen, anaphylaktischer Allergie, olfaktorischen Wahrnehmungsbeeinträchtigungen oder für Menschen mit neurologisch-, stoffwechsel- oder systemisch bedingten Anfallserkrankungen.

Die Assistenzhundeverordnung ist im Behinderten-Gleichstellungsgesetz (BGG) im §12e verankert und legt fest, welche Kriterien Assistenzhunde erfüllen müssen, wie ihre Ausbildung und Prüfung ablaufen sollen und welche Anforderungen an Mensch-Assistenzhund-Teams gestellt werden. Außerdem regelt sie die Zulassung von Ausbildungsstätten und Prüfern. Es gibt auch eine Übergangsregelung für bereits ausgebildete und geprüfte Assistenzhunde sowie für solche, die vor dem 1. Juli 2023 in Ausbildung begonnen haben und bis zum 30. Juni 2024 geprüft werden sollen. Zudem sieht die Verordnung vor, dass alle Assistenzhunde einheitlich gekennzeichnet werden müssen.

Akkordeon Inhalt

Ein Assistenzhund, gemäß BGG § 12 e definiert, ist ein speziell ausgebildeter Hund, der unter Berücksichtigung des Tierschutzes und der individuellen Bedürfnisse eines Menschen mit Behinderungen dazu bestimmt ist, diesem die selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, zu erleichtern oder behinderungsbedingte Nachteile auszugleichen.

Die gesetzlich festgelegten Zutrittsrechte des Mensch-Hund-Teams betonen, dass Träger öffentlicher Gewalt sowie Eigentümer, Besitzer und Betreiber von Einrichtungen den Zutritt zu ihren für die Öffentlichkeit zugänglichen Anlagen nicht aufgrund der Begleitung durch einen Assistenzhund verweigern dürfen. Eine unbegründete Ablehnung wird als Benachteiligung im Sinne von § 7 Absatz 1 (BGG) betrachtet.

Jedoch erfüllt ein Assistenzhund nicht nur eine rechtliche Funktion. Seine Bedeutung für den Menschen mit Behinderungen reicht über die gesellschaftliche Teilhabe hinaus. Durch individuelle Hilfeleistungen trägt der Assistenzhund dazu bei, die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit seines Besitzers zu fördern. Diese besondere Form der Unterstützung stärkt nicht nur die physische, sondern auch die emotionale Bindung zwischen Menschen und Hund.

Die intensive Ausbildung und die enge Zusammenarbeit schaffen nicht nur einen zuverlässigen Helfer, sondern oft auch einen treuen Begleiter. Diese Verbindung zwischen Menschen und Hund geht über die rein funktionale Assistenz hinaus und ermöglicht ein erfülltes, freudiges und harmonisches Zusammenleben. Der Assistenzhund wird so zu einem unverzichtbaren Partner im Alltag seines Besitzers, der weit mehr ist als nur ein unterstützendes Hilfsmittel.

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Voraussetzungen Assistenzhund

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Assistenzhunde helfen...

Assistenzhunde sind fast unverzichtbare Begleiter für Menschen, die im Rollstuhl sitzen. Sie leisten wertvolle Hilfe bei zahlreichen alltäglichen Aufgaben, sei es das Herbeiholen von Gegenständen, das Aufheben von Dingen vom Boden, das Betätigen von Schaltern und Knöpfen oder sogar das Ziehen des Rollstuhls und Unterstützen beim An- und Ausziehen.

Diese treuen Gefährten öffnen nicht nur buchstäblich Türen für ihre Partner im Rollstuhl, sondern erweitern auch im übertragenen Sinn deren Aktionsradius, steigern die Sicherheit und ermöglichen eine aktive Teilnahme am täglichen Leben in bisher ungeahntem Maße.

Personen, die Schwierigkeiten beim Gehen haben, finden Unterstützung durch speziell ausgebildete Assistenzhunde, die ihnen beim Fortbewegen helfen. Diese Hunde dienen nicht nur als Stütze beim Laufen, sondern auch als Ruhepunkt, um das Gleichgewicht zu wahren. Durch gezieltes Ziehen unterstützen sie beim Aufstehen und Bewältigen von Treppen. Darüber hinaus beherrschen sie viele praktische Hilfeleistungen, die auch Rollstuhlbegleithunde anbieten, darunter das Herbeibringen von Gegenständen, das Öffnen von Türen und das Holen von Hilfe.

Bei einer lebensbedrohenden Allergie kann ein Hund lernen, auf Allergieauslöser zu achten und sie rechtzeitig anzuzeigen.

Autismus umfasst ein vielfältiges Spektrum von Herausforderungen, das sich auf unterschiedliche Weisen manifestieren kann. Assistenzhunde leisten wertvolle Unterstützung bei der Bewältigung von Reizüberflutungen und der Förderung sozialer Kommunikation. Durch individuell angepasste Trainingsmaßnahmen tragen sie dazu bei, das Leben von Kindern oder Erwachsenen mit Autismus zu erleichtern.

In stressigen Situationen wirken diese Hunde beruhigend, vermitteln Sicherheit in Menschenmengen und können auch für die einfache Beaufsichtigung eines autistischen Kindes eingesetzt werden.

Ein Diabetikeranzeigehund, oft auch als Hypohund bezeichnet, ist ausgebildet, um frühzeitig drohende Unterzuckerung oder Überzuckerung bei Menschen mit Typ-1-Diabetes zu erkennen und signalisiert dies dem Betroffenen. Es ist auch möglich den Hund für die Nacht zu trainieren, sodass dieser seinen Menschen rechtzeitig wecken kann und die erforderlichen Maßnahmen einleiten kann. Diese erhöhte persönliche Sicherheit trägt dazu bei, die Mobilität, Unabhängigkeit und Lebensfreude der Betroffenen zu verbessern, während gleichzeitig potenzielle gesundheitliche Schäden minimiert werden können.

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Medizinische Anzeige- bzw. Warnhunde

Was Julius Caesar, Napoleon, der Nobelpreisstifter Alfred Nobel, Dostojewski und van Gogh gemeinsam haben? Sie alle litten unter epileptischen Anfällen. Epilepsie manifestiert sich in verschiedenen Formen, und viele Betroffene können trotz der Erkrankung ein normales Leben führen. Doch die ständige Angst, von einem Anfall überrascht zu werden, beeinträchtigt oft die Lebensqualität. Hier kommen Epilepsieanzeigehunde ins Spiel, die darauf spezialisiert sind, Menschen in Krisensituationen zu schützen, Hilfe zu holen und die betroffene Person zu beruhigen.

Einige dieser Hunde können sogar einen kommenden Anfall im Vorfeld spüren und anzeigen, mitunter schon 15-30 Minuten bevor er eintritt. Diese Fähigkeit hilft, potenziell gefährliche Situationen zu vermeiden, etwa einen Anfall im Straßenverkehr, auf einer Treppe oder in anderen unsicheren Umgebungen.

Menschen, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung und/oder dissoziativen Störungen leiden, erleichtert ein Assistenzhund das Navigieren in der Öffentlichkeit erheblich. In Momenten von Panikattacken führen diese Hunde ihre Klienten zu ruhigen Plätzen, schaffen Distanz oder bringen dissoziierte Personen zurück in die Realität. Bei Alpträumen kann der Assistenzhund den Betroffenen wecken, schaltet z.B. das Licht ein, unterbricht dadurch schmerzhafte Erinnerungen und unterstützt dabei, die innere Balance wiederzufinden.

Menschen, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung und/oder dissoziativen Störungen leiden, erleichtert ein Assistenzhund das Navigieren in der Öffentlichkeit erheblich. In Momenten von Panikattacken führen diese Hunde ihre Klienten zu ruhigen Plätzen, schaffen Distanz oder bringen dissoziierte Personen zurück in die Realität. Bei Alpträumen kann der Assistenzhund den Betroffenen wecken, schaltet z.B. das Licht ein, unterbricht dadurch schmerzhafte Erinnerungen und unterstützt dabei, die innere Balance wiederzufinden.

Blindenführhunde unterstützen Menschen, die blind oder sehbehindert sind, bei ihrer Fortbewegung. Durch die Verwendung eines Führhundgeschirrs ermöglichen sie eine mühelose und sichere Navigation, auch im Straßenverkehr. Diese Hunde sind darauf trainiert, Treppenstufen, Hindernisse, Eingänge, Ausfahrten, Briefkästen, Aufzüge und Schalter anzuzeigen sowie verschiedene Hilfestellungen zu leisten. Die Besonderheit von Blindenführhunden liegt darin, dass sie nicht nur äußerst zuverlässig sein müssen, sondern auch in der Lage sind, einen Befehl zu verweigern, wenn dessen Ausführung eine Gefahr darstellen würde.